documenta 14 – die Welt in Kassel steht Kopf, denn für die nächsten 100 Tage sind wir der Nabel der Kunstwelt
Guck guck...da – endlich hat die
documenta 14 auch in Kassel die Pforten geöffnet und es liegt Magie
und vor allem ganz viel Kunst in der Luft. Also genau genommen ist
die offizielle Eröffnung erst morgen, aber viele Kunstwerke kann man
schon draußen und ganz umsonst bestaunen, beispielsweise das
beeindruckende 'Parthenon der Bücher' der argentinischen Künstlerin
Marta Minujin auf dem Friedrichsplatz, den neuen Schriftzug des
Fridericianums 'Being safe is scary', die 'Mühle des Blutes' vor der
Orangerie auf der Karlswiese oder die mit Lebensräumen befüllten
Kanalrohre des Irakers Hiwa K. auf dem Platz vor der Documenta-Halle.
Eine bunte Mischung ist also jetzt schon zu sehen und ich kann kaum
genug davon bekommen.
Die Verbindung der Welt durch Jutesäcke – die Mystik des Alltags
Ich werde euch in der nächsten Zeit ein paar meiner persönlichen Lieblingskunstwerke zeigen, heute ist die verhüllte Torwache dran. Die Installation des, in Ghana geborenem Künstlers Ibrahim Mahama hat eine mystische Ausstrahlung. Mahama hat die beiden Gebäude der Torwache mit etwa 2000 ausgedienten Jutesäcken umhüllt. Die Säcke hat der Künstler von Händlern im Tausch gegen neue erhalten. Ein Autor des documenta 14 Daybooks schreibt zu der Installation: „In den Säcken materialisiert sich die Geschichte des Welthandels“, sie sind „eine Manifestation kapitalistischen Wirtschaftens in der Welt“ (Bonaventure Soh Bejeng Ndikung).
Literatur, Kunst, Wirtschaft, Geschichte & Justiz - es verbirgt sich einiges unter den Säcken von Mahama
Mahama überschreitet mit seinen,
für den Handel auf der Welt genutzten Jutesäcken, Grenzen und
vereint dadurch verschiedene Welten miteinander. Die Torwache hat
eine lange Geschichte, 1805 wurden die Gebäude entworfen. Früher
war in einem Gebäude ein Kuperstichkarbinett, außerdem haben die
Gebrüder Grimm dort gelebt. Heute ist in einem Gebäude eine
Kunsthandwerks-Sammlung, in dem anderen der Hessische
Verwaltungsgerichtshof. Mit der Verbindung der Jutesäcke von Mahama
wird somit der Welthandel, die Justiz, die Literatur, die Geschichte
und die Kunst miteinander vereint.
„Check Point Sekondi
Loco. 1901-2030.“
2016-17
verschiedene Materialien
Torwache, Kassel
documenta 14
Beitrag Livinglove: Marta Minujin Parthenon of Books
Beitrag Livinglove: Hiwa K When We Were Exhaling Images
Beitrag Livinglove: Hiwa K When We Were Exhaling Images
Ein schöner Beitrag über ein eindrucksvolles Kunstwekt. Ich habe es mir auch angeschaut und war sehr angetan. In meinem Kulturblog habe ich meine Eindrücke dazu aufgeschrieben.
AntwortenLöschenhttp://www.kulturpfleger.de/documenta14/documenta14-die-torwache-ist-verhuellt/
Vielen lieben Dank, das ist super lieb von dir. Ich schaue gleich mal bei dir vorbei!
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