21.06.2017

documenta 14 Kassel – Hiwa K und When We Were Exhaling Images

Lebensräume mal ganz anders – Hiwa K und seine Installation „When We Were Exhaling Images“ am Friedrichsplatz, Kassel

Der in Kurdistan, Irak geborene Künstler Hiwa K zeigt am Friedrichsplatz, vor der documenta-Halle in Kassel seine Installation „When We Were Exhaling Images“. Von weiten sieht man 20 gestapelte Kanalrohre, welche eher mit einer Baustelle assoziiert werden könnten, doch wenn näher kommt, entdeckt man die Schönheit in ihnen, denn jedes einzelne Rohr zeigt einen anderen Lebensraum: ein Badezimmer, eine Bar namens „Die runde Spilunke“, eine Bibliothek, einen Schlafplatz mit Kräuterbeet und noch weitere mehr. Dabei arbeitete Hiwa K mit 13 Designstudenten der Kunsthochschule Kassel zusammen, die die Räume in den Röhren gestalten durften.
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Documenta 14 - Künstler Hiwa K zeigt die Flüchtlingsdramatik als Zeitzeuge


Doch was könnten die Rohre, ausgefüllt mit den kunstvoll ausgestatteten Lebensräumen, darstellen? Menschen auf der Flucht nutzen ab und an solche Abwasserrohre als Übergangs-'Wohnung' oder sogar als Transportmittel, indem sie sich in den Rohren verstecken, die auf LKWs geladen sind. Angeblich gibt es zwischen den Kanalrohren und dem Künstler Hiwa K auch biografische Übereinstimmungen in Bezug auf seine eigene Flucht, jedoch kann ich dies nicht genau sagen, da überall unterschiedliche Informationen zu lesen sind und in der offiziellen Biografie des Künstlers der folgende Mythos nicht bestätigt ist. Denn, der aktuell in Berlin lebende Künstler, soll mittels eines LKW, beladen mit Rohren, aus dem Irak über Griechenland geflohen sein. 
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Den Wandel zeigen und die vorgefundene Realität einfach vertauschen 


Der künstlerische Leiter Adam Szymczyk sagt über den Künstler, er sei ein „Sozialrealist, dem es um die Neuerfindung der vorgefundenen Realität geht“. Dieses Zitat passt natürlich sehr gut auf Hiwa Ks documenta 14 Kunstwerk, denn genau dies vollbringt er in einem ganz besonderen Maße in seinem Werk. Die 'hässliche' Realität der Kanalrohre und dessen Flüchtlingsgeschichte dahinter, wird durch die Neuerfindung zu etwas Schönem, einem Kunstwerk, dass jeder gerne betrachtet. 
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„When We Were Exhaling Images“ (2017)
Steinzeugrohre, Leimbinder, Möbel, diverse Gegenstände
In Zusammenarbeit mit dem Diplomstudiengang Produktdesign, Prof. Jakob Gebert,
Kunsthochschule Kassel: Thomas Buda, Arne Dorhmann, Olga Tunel Dorofeera, Ferdinand Fach, Theresa Herrmann, Verena Hutter, Hedda Korthalss, Jasper Ohaniski, Carlos Platz, Jose Manuel Schloss, Mona Schmidz, Philipp Thomas und Jennifer Witulla
Friedrichsplatz, Kassel


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